Die Kommunistische Jugend Bern solidarisiert sich mit dem Streik und ruft alle dazu auf sich zu beteiligen! Wir veröffentlichen hier den Aufruf und die dazugehörige Medienmitteilung:
Schülerinnen und Schüler,
Studentinnen und Studenten,
Lehrlinge,
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
Sympathisantinnen und Sympathisanten,
Wir streiken!
Am 24. Mai um 8 Uhr vor deinem Schulhaus, deiner Uni, deinem Arbeitsplatz.
Später geht’s gemeinsam zur Demo bei der Heiliggeistkirche (BHF Bern)
Falls du Fragen oder Anregungen hast, melde dich unter: jugendstreikt@gmx.ch
Engagier auch du dich und nimm möglichst viele Leute mit. Je mehr Personen wir sind, desto mehr Einfluss haben wir!
Wir nehmen unsere Zukunft selbst in die Hand! Sei dabei, wenn die Jugend am 24. Mai gegen AKW protestiert! Wir wollen nicht mehr mit der Gewissheit leben, dass sich der schreckliche Vorfall in Fukushima auch jederzeit hier und überall wiederholen kann. Deshalb fordern wir die Abschaltung der AKW in der Schweiz! Bei einem solch wichtigen Thema wollen auch wir Jungen unsere Meinung sagen, schliesslich geht es um unsere Zukunft! Wir strahlen auch ohne AKW!
„Jugend streikt gegen AKW“ am 24. Mai
Medienmitteilung vom 20.05.2011
Am kommenden Dienstag, den 24.05. wird in den Berner Schulen, Gymnasien, Berufsschulen und Universitäten gestreikt und demonstriert. Um 10:00 treffen wir uns alle bei der Heiliggeistkirche, von wo aus wir gemeinsam durch die Stadt ziehen.
Wir Schülerinnen und Schüler, Studenteninnen und Studenten nehmen schockiert wahr, was in Fukushima geschieht. Wir erinnern uns auch daran, was in Tschernobyl passiert ist. Wir sind wütend, dass die Menschheit auch aus dem zweiten atomaren Super-GAU nichts lernt, oder vielmehr: Nichts lernen will. Es scheint, als hätte das kollektive Gedächtnis eine deutlich geringere Halbwertszeit, als die ausgetretene Radioaktivität in Japan. Wir sind bestürzt, dass auch nach diesen Katastrophen die offensichtlichen Risiken und Gefahren ausser Acht gelassen werden und Betreiberfirmen sowie Regierungen weiterhin an der Nutzung und am Ausbau von Kernkraft festhalten.
Wir wollen und werden keinen weiteren atomaren Unfall abwarten. Deshalb protestieren wir!
Wir fordern den sofortigen Atomausstieg! Wir wissen, dass wir in der Schweiz auf fünf tickenden Zeitbomben sitzen. Es kann nicht sein, dass wegen der Geldgier einiger Energiekonzerne und Verwaltungsräte weiter mit dem Leben und der Zukunft von Millionen Menschen gepokert wird. Wir fordern deshalb die Mitglieder der Parlamente und Regierungen dazu auf, sich ab sofort und konsequent für eine Stromversorgung ohne Atomkraft einzusetzen. Ein Atomausstieg ist möglich und notwendig – und zwar jetzt!
Nur weil wir nicht abstimmen können, bedeutet das nicht, dass wir schweigen müssen. Wir werden unsere Meinung solange kundtun, wie in der Schweiz marode Schrottreaktoren am Netz sind! Wir bestreiken unsere Schulen, weil unsere Zukunft fremdbestimmt wird und wir nicht mitreden können. Das Paradox unserer Schulen ist, dass sie einerseits die SchülerInnen zu „mündigen BürgerInnen“ erziehen sollen, was Partizipation voraussetzen würde. Andererseits wird in den Schulen vor allem verlangt, passiv am Unterricht teilzunehmen und auswendig zu lernen.
Dieser Protest ist eine Form von Partizipation! So nehmen wir Einfluss auf die politischen Entscheidungsprozesse. Wir wollen ein aktiver Teil bei der Gestaltung unserer Zukunft sein. Alle, die nicht länger auf Kosten der kommenden Generationen leben wollen, sind angehalten, uns zuzuhören.
Wir sind eure Zukunft!
Wir sehen unseren Streik als legitimes Mittel an, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Streikende Jugend