Die Kommunistische Jugend bedauert die Ereignisse des vergangenen Wochenendes. Zwei Ereignisse haben die Arbeits- und Kampfbedingungen der Arbeiterschaft nicht verbessert oder sogar weiter verschlechtert. Einerseits die Ablehnung der Ferieninitiative, andererseits die Annahme eines neuen LMV im Baubereich. Betroffen sind 100‘000 Bauarbeiter, darunter viele Jugendliche.
Wir bedauern die Ablehnung der Ferieninitiative. Hier wurde eine Chance verpasst, die Arbeitsbedingungen der übergrossen Mehrheit zumindest geringfügig zu verbessern. Das verwundert kaum, zumal ein Grossteil der Arbeiterschaft von der Abstimmung ausgeschlossen wurde. Die Migranten und Migrantinnen, die diese Gesellschaft durch ihre Arbeit möglich machen, wurden ein weiteres Mal ignoriert. So viel zur «Demokratie» der Schweiz.
Schlimmer ist aber die Annahme eines neuen LMV durch die Gewerkschaften. Die Kommunistische Jugend kritisiert insbesondere die Syna dafür, sofort auf das «Angebot» des Baumeisterverbandes eingegangen zu sein. Der jetzt abgeschlossene Vertrag ist eine Mogelpackung. Sämtliche Forderungen der Arbeitenden wurden aufgegeben oder vertagt. Lächerliche 0,5 % soll die allgemeine Lohnsteigerung betragen. Für die meisten Arbeiter bedeutet das nur 20 oder 30 Franken mehr. Solidarhaftung oder besserer Schutz bei Schlechtwetterbedingungen müssen nun verhandelt werden, obgleich der Vertrag bereits angenommen wurde. Dass der Ausgang der Verhandlungen unter diesen Umständen für die Arbeitenden verheerend sein dürfte, ist klar.
Noch gravierender sind aber die «Zugeständnisse» der Gewerkschaften. Diese betreffen vor allem Jugendliche. So wird eine noch unbestimmte Zahl von Berufslernenden schlichtweg aus dem LMV ausgeschlossen. Weiterhin sollen zuerst 15% weniger Lohn im ersten Jahr, 10% im zweiten und 5% weniger Lohn im dritten Jahr an die gezahlt werden, die nach der Lehre neu in den Beruf einsteigen. Das sind massive Verschlechterungen auf dem Rücken der Jugend!
Ab jetzt: Kämpfen!
Als Kommunistische Jugend können wir mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein. Die Arbeiter sind es auch nicht. Auch die Unia schreibt, dass kaum ein Arbeiter den mageren Lohnverbesserungen etwas abgewinnen konnte. Als Kommunistische Jugend wissen wir zudem, dass einige der Arbeitenden vor Wut den Tränen nahe waren, als der Entscheid fiel, den LMV zu unterschreiben. Das sagt mehr als 1000 Wort über den Gehalt dieses Vertrages aus.
Deshalb rufen wir die jugendlichen Arbeitenden dazu auf, sich in Zukunft nicht mehr auf Verträge dieser Art einzulassen. Die Besinnung auf die «Sozialpartnerschaft» bringt stets Verschlechterungen für die Arbeitenden und die Jugend mit sich. Die Interessen dieser Gruppen lassen sich nur kämpferisch, durch Arbeitskampf und Streik, durchsetzen. Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat bereits verloren!
Zürich, 12. März
Kommunistische Jugend Bern
Kommunistische Jugend Zentralschweiz
Kommunistische Jugend Zürich
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