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Das Sommerloch und der Krieg

am 23. September 20168. September 2016

2013 intervenierte Frankreich in Mali. Im afrikanischen Land herrschte ein Bürgerkrieg zwischen IslamistInnen, Tuareg und der Regierung. Der Einsatz dauerte bis 2014, Frankreich hat sich jedoch nie aus der Region zurückgezogen; bis heute nicht. Im Sommer 2014, während die «Weltöffentlichkeit» in den Ferien war, wandelte die imperialistische Macht die Operation kurzerhand um in eine dauerhafte militärische Präsenz. Tausende französische SoldatInnen sind seitdem nicht nur in Mali stationiert, sondern in vier weiteren Sahelstaaten: Mauretanien, Niger, Tschad und Burkina Faso. Frankreich hat damals die mediale Unaufmerksamkeit genutzt, um seine neokoloniale Herrschaft in Afrika auszudehnen.
Im gleichen Jahr und zur gleichen Jahreszeit hat Israel die Operation Protective Edge durchgeführt. Im Juli 2014 führte der israelische Staat Krieg gegen die PalästinenserInnen im Gazastreifen. Über 2000 Menschen fielen – auf palästinensischer Seite – den Bombenangriffen und der Bodenoffensive zum Opfer. Israel nutzte das Sommerloch nicht zum ersten Mal für den Krieg: Bereits der Libanonkrieg 2006 zwischen Israel und der Hisbollah spielte sich in den Sommermonaten ab.
Die jüngsten Beispiele für dieses Phänomen sind die US-Bombardierungen in Libyen, bei der die USA übrigens ihre vierte Kriegsfront neben Irak, Afghanistan und Syrien eröffnet, sowie der türkische Einmarsch in Syrien. Beide Einsätze haben diesen Sommer begonnen.
Es gibt wahrscheinlich noch unzählige weitere Beispiele, in denen Angriffe und Militäroperationen im medialen Sommerloch gestartet worden sind. Es mag sich dabei um einen reinen Zufall handeln. Im Effekt sehen die Menschen und die Medien während der Ferienzeit weniger genau hin und der Widerstand gegen den Krieg bleibt aus.

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