Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kosten der Krankenkassenprämien um 6.6% gestiegen. Diese Preissteigerung trifft vor allem diejenigen, bei denen das Geld Ende Monat sowieso schon knapp ist. Es geht zusammen mit einer generellen Tendenz der Erhöhung der Lebensunterhaltungskosten, die von den letzten Krisen, die wir erlebt haben, gerechtfertigt wird. Die Löhne bleiben dabei gleich, Arbeiter:innen leiden und Kapitalist:innen können sich fette Profite einstreichen.
Auch wenn die Preissteigerung von Krankenkassenprämien nicht im Inflationsrechner mitgezählt wird, hat sie doch reale Konsequenzen auf die Leben von arbeitenden Menschen. Wer sich die steigenden Preise nicht leisten kann, läuft in Gefahr, auf die Schwarze Liste gesetzt zu werden: Das bedeutet, dass die Krankenkasse wichtige Medikamentenkosten, wie zum Beispiel für Menschen, die HIV-positiv sind, nicht mehr übernimmt. Diese Entscheidungen töten!
Die Spirale aus einer Erhöhung der Kosten zusammen mit einer Verschlechterung der zugänglichen Dienste, die wir in der Epoche des Neoliberalismus und der Privatisierungen beobachten, ist das Resultat einer kapitalistischen Profitwirtschaft. Wenn unsere Gesundheit dem Profit einiger weniger Kapitalist:innen geopfert wird, dann leiden wir alle darunter.
Das Milliardenpaket zur Rettung der CS wurde damit gerechtfertigt, dass es eine Notwendigkeit sei, um unsere Lebensgrundlage zu schützen. Die Verarmung der arbeitenden Bevölkerung wird aber als eine schlichte Tatsache und Unvermeidbarkeit zur Seite gefegt. Und haben sie am Ende nicht Recht?
Der Kapitalismus ist nicht in der Lage, eine funktionierende Lebensgrundlage für uns zu bieten. Deshalb fordern wir eine andere Zukunft, eine Zukunft, in der es um Menschen geht, nicht um Profite. Wir wollen ein soziales Gesundheitssystem mit einer einheitlichen, öffentlichen Versicherung, das nicht von der Logik des Marktes beherrscht wird.