Liebe Genossinnen und Genossen des Mouvement Jeunes Communistes de France,
Es ist uns eine große Freude, Euch die herzlichsten und revolutionärsten Grüsse von der Kommunistischen Jugend Schweiz, der Jugendbewegung der Partei der Arbeit der Schweiz, anlässlich dieses glorreichen 43. Kongresses eurer Organisation zukommen zu lassen. Wir gratulieren eurer Bewegung herzlich zur Abhaltung dieses wichtigen Kongresses und hoffen, dass dieser Früchte in Form von Diskussionen, Debatten und Entscheidungen für die Zukunft tragen wird. Es ist eine Ehre für uns, an einer solchen Veranstaltung einer wichtigen und historischen kommunistischen Jugendorganisation wie der euren teilnehmen zu können. Wir möchten uns bei euch für die Einladung und den herzlichen Empfang zu dieser Veranstaltung bedanken. Bei dieser Gelegenheit möchte ich euch auch für die wiederholte Teilnahme an unseren Veranstaltungen danken, wie zum Beispiel an unserem Form’action-Bildungswochenende, bei dem euer internationaler Sekretär uns einen interessanten Kurs über Imperialismus gab, der leider aus den bekannten Gründen der Pandemie online war.
Wie in fast allen kapitalistischen Ländern ging der Umgang mit der Pandemie auf Kosten der Arbeiterklasse, während das Grosskapital nicht betroffen war und seine Profite selbst in Krisenzeiten weiterwuchsen. Neben älteren oder gefährdeten Menschen sind vor allem junge Menschen von der Pandemie betroffen. Junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Schülerinnen und Schüler oder Studentinnen und Studenten befinden sich häufig in einer Situation, in der sie leiden, ohne gesehen oder gehört zu werden. Viele dieser jungen Menschen haben verstanden, dass nur eine Politik zugunsten der arbeitenden Klasse und nicht eine Politik in den Händen des Kapitals ein Phänomen wie die aktuelle Gesundheitskrise langfristig und wirksam bekämpfen kann. Und es ist unsere Pflicht als Kommunistische Jugend, diesen jungen Menschen einen Rahmen für den Kampf für eine bessere Welt, eine sozialistische Welt, zu bieten. Wir befinden uns in einer Gesundheitskrise, aber sie entlarvt gleichzeitig die Krisensituation, in der sich das kapitalistische System als Ganzes befindet, in Frankreich, in der Schweiz und auf dem ganzen Planeten. Als Organisationen aus Nachbarländern teilen wir viele Aspekte in unseren Kämpfen, aber wir können immer von den anderen lernen, und das ist auch der Grund, warum wir hier sind.
Ich möchte euch von der Situation unserer Organisation in unserem Land sowie von unseren aktuellen Kämpfen berichten. Trotz der Pandemiesituation hatten wir ein kämpferisches Jahr, in dem wir die Gelegenheit hatten, unsere Stärke sowohl auf nationaler Ebene als auch lokal in unseren kantonalen Sektionen zu zeigen. Neben der nationalen Kampagne «Gesundheit vor Profit!» führten unsere Sektionen eine Vielzahl von Kämpfen auf lokaler Ebene. In den kantonalen Sektionen von Bern, Freiburg und anderen französischsprachigen Kantonen wurden in Zusammenarbeit mit unserer Mutterpartei, der PdAS, Initiativen und Petitionen für einen kostenlosen öffentlichen Verkehr gestartet und erfolgreich abgeschlossen. Zusammen mit der Partei waren wir die ersten politischen Kräfte, die angesichts der Coronakrise eine revolutionäre Massnahme vorschlugen, indem wir seit Beginn der Pandemie eine Solidaritätssteuer auf Millionärsvermögen forderten, um die finanzielle Sicherheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unseres Landes zu gewährleisten. Darüber hinaus mangelt es nicht an internationaler Solidarität. So wie ihr eine enorme Solidaritätsarbeit für den palästinensischen Befreiungskampf oder für die kubanische Revolution leisten, arbeiten auch wir sehr eng mit verschiedenen internationalen Solidaritätsorganisationen zusammen. In einem heuchlerischen Land, in dem multinationale Konzerne, Banken, Versicherungen und die Pharmaindustrie jeden Tag die neokolonialen Ausbeutungsstrukturen stärken und ausweiten, werden wir nicht locker lassen, bis die Handels- und Finanzblockaden sowie die Privatisierung von Patenten, z. B. auf Impfstoffe, die die Menschenrechte mit Füssen treten, aufgehoben werden.
Und nach den bekannten Mustern des kapitalistischen Systems greift die herrschende Klasse bei jeder Gelegenheit die sozialen Rechte der abhängig Beschäftigten an. Letztes Jahr sah die Reform AHV 21 vor, das Rentenalter für Frauen zu erhöhen. Unter dem Deckmantel des grünen Kapitalismus wurde geplant, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für die von der Kapitalistenklasse begangenen Umweltsünden zu bestrafen, indem die Steuern auf den individuellen Konsum erhöht werden, und so weiter und so fort. Wir erinnern an dieser Stelle daran, dass es nicht unsere Aufgabe ist, für ihre Krise zu bezahlen! Die Schweiz, die sich gerne als Hort der Neutralität und der Weltdiplomatie präsentiert, war schon immer ein wichtiges Zentrum des Imperialismus und Kolonialismus. Auch wenn sie nicht zur EU gehört, finanziert die Schweiz grosszügig die europäische Grenzschutzagentur Frontex, und Schweizer Banken sowie multinationale Unternehmen profitieren von der weltweiten Unterdrückung und Ausbeutung. Realitäten, die es anzugreifen und zu verändern gilt!
Es gehört zu unseren Aufgaben, diese Tatsachen anzuprangern und auch die Lebensbedingungen der Jugend zu beleuchten und ihr Hoffnung und Kraft zu geben. In uns können die Jugendlichen die Verbindung zwischen Theorie und politischer Aktivität erkennen, die Verbindung zwischen marxistischer Analyse und dem konkreten Kampf in Schulen, an Arbeitsplätzen und auf der Strasse. Schliesslich können sich junge Menschen mit unseren Organisationen identifizieren, ihren Platz finden, um aus der Untätigkeit herauszukommen und um ihre eigene Zukunft konkret zu gestalten!
Liebe Genossinnen und Genossen, der Kampf gegen das krisengeschüttelte Kapital und seine perversen Auswirkungen geht weiter, und dieser Kampf muss mehr denn je geführt werden, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen, den Aufbau einer neuen sozialistischen Welt, um auf dem Weg zum Kommunismus voranzuschreiten. Unsere Kampfkraft wird von der Gewissheit genährt, dass wir für die richtige Sache kämpfen, und auch von dem Bewusstsein, dass andere kommunistische Jugendorganisationen aus der ganzen Welt, die im Weltbund der Demokratischen Jugend zusammengeschlossen sind, einschliesslich ihr, dem MJCF, an unserer Seite stehen und dass wir nicht allein sind, sondern viele! Wir wünschen euch einen grossartigen 43. Kongress!
Es lebe die internationale Solidarität!
Es lebe der MJCF!
Jeannot Leisi
Co-Präsident der KJS