Mehr als 200 Studis haben heute an der Universität Zürich gegen den Auftritt der IWF-Chefin Christine Lagarde demonstriert. Mobilisiert durch die Organisation «Uni von unten», haben sie den Zugang zu Lagarde blockiert. Auch die Kommunistische Jugend Zürich hat sich an der Aktion beteiligt.
Die Universität ist ein Raum der Lehre, der Forschung – das IWF will ihn gern zum Podium für seine Propaganda umfunktionieren. Da machen die Studis von Zürich nicht mit. Es ist ihre Uni, für Ideologinnen wie Lagarade wird sie nicht freiwillig preisgegeben.
Mehr als 200 Studierende sind dem Aufruf der «Uni von unten» gefolgt, um den Auftritt von Lagarde zu verhindern. Mit Menschenketten, lautstarkem Protest und bunten Transparenten ist es dann auch gelungen, den Zugang zu ihrer Veranstaltung dichtzumachen. Während rund 40 Minuten gab es keinen Einlass für die zahlreich angereisten Herren und Damen in Frack und Kleid. Da wurde der eine oder andere Patron schon mal handgreiflich.
Das Kapital bekämpfen!
Die Studis haben sich derweil nicht aus der Ruhe bringen lassen. Den wütenden Vorwürfen, sie würden die «freie Meinungsäusserung» einschränken, begegneten sie mit spöttischem Lächeln. Denn um die Meinungsäusserung geht es dem IWF nicht. Tatsächlich stehen die Dinge so, dass das IWF nun auch die Uni Zürich für seine Propaganda benutzen möchte. Was daraus folgt, lässt sich in entwickelter Form in Griechenland beobachten: Spardiktate zur Sicherung des Kapitals, Senkung der Löhne, Rentenkürzungen, Zerschlagung von festen Arbeitsverträgen.
Auch heute hat sich gezeigt, wie eine Uni aussieht, die gewillt ist, das IWF sprechen zu lassen. Mehr als 40 Securitas-Angestellte, um die 100 vollbewaffnete Polizisten, mindestens 10 Kastenwagen – so trat die Uni Zürich heute auf. Dass dann noch willkürlich Wegweisungen erteilt wurden, gehört für die Freunde von Lagarde wohl zum guten Ton.
Die Studis sagen dazu Nein. Die Kommunistische Jugend Zürich sagt dazu Nein. Lagarde zu blockieren ist ein Zeichen, dass die Studierendenschaft sich nicht alles gefallen lässt. Es wurde treffend auf der Kundgebung der Studierenden gesagt: «Sie geben sich den Anschein, als seien sie diskussionsbereit. Tatsächlich läuft für das IWF aber jede Diskussion auf Werbung hinaus. Werbung für sich und Werbung für den Kapitalismus!» Eben – wir reden nicht mit dem Kapital. Wir bekämpfen es!
Zürich, 7. Mai
Kommunistische Jugend Zürich
Auskunft:
«Die Universität ist ein Raum der Lehre, der Forschung»
http://www.grundrisse.net/grundrisse24/ZerschlagtDieUniversitaet.htm