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Nein zu Harmos!

am 17. September 20094. Oktober 2009

Es ist unbestritten, dass das Schweizer Schulsystem, bestehend aus 26 zum Teil beträchtlich differierenden einzelnen kantonalen Schulsystemen, vereinheitlicht werden muss, damit Mobilität gesichert ist und über Aufnahme und Verbleiben an Sekundarschule oder Gymnasium nicht der Willkür der Schulen und LehrerInnen anheim fällt. Auch ein obligatorischer, zweijähriger Kindergarten ist zu begrüssen. Ebenso die Einführung von Blockzeiten und die Ermöglichung des Besuches von Tagesschulen und Mittagstischen. Damit wird die soziale Mobilität (gesellschaftlicher Auf- und Abstieg im Vergleich zu den Eltern) gefördert, welche in der Schweiz im Vergleich zu anderen OECD-Ländern immernoch katastrophal ist.

Diese Fortschritte sind denn auch nicht in Gefahr. In der Abstimmungsbotschaft vom Kanton Bern wird den Abstimmenden erklärt, dass diese Punkte schon angewandt werden oder sowieso umgesetzt werden würden. Dies, um der SVP den Wind aus den Segeln zu nehmen, weil diese dagegen ist.

Bei genauerem Hinsehen zeigen sich aber Schwächen, die aus linker Perspektive zu kritisieren sind. So ist es zum Beispiel mit Harmos möglich, den zweijährigen Kindergarten mit der 1. oder sogar auch bis und mit der 2. Klasse in eine Grund- oder Basisstufe umzuwandeln. Die Verschmelzung der zwei Ebenen, Kindergarten und Schule, ist abzulehnen. Im Kindergarten hat die Sozialisation mit gleichaltrigen Kindern zu geschehen, die Wahrnehmung und das Erleben von Natur und Umwelt usw., und nicht schon die Vermittlung von wirtschaftsrelevanten Fähigkeiten wie abstraktem Wissen und Vermittlung von Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben.

Auch die geplante Qualitätssicherung und -überprüfung ist abzulehnen. Da werden Evaluationsmethoden aus der Privatwirtschaft herbeigezogen, um verschiedene Schulen und Klassen oder Lehrer miteinander zu vergleichen, gegeneinander auszuspielen. Solches Konkurrenzdenken, welches sich nicht um Probleme wie soziale Integration von AusländerInnen und Kindern aus bildungsfernen Haushalten kümmert, sondern allein Übertrittsquoten, Notendurchschnitte und dergleichen anschaut, um dann auch international per Pisa vergleichbar zu sein, ist zu verurteilen. Die Wirtschaft steht 100%-ig hinter Harmos, weil die Reform leistungsorientiert sei und ihren Bedürfnissen entspricht.

Harmos ebnet auch den Weg für eine schleichende Privatisierung der Schulbildung. Die Schweiz will wegen dem Gats-Abkommen der WTO den Bereich der obligatorischen Schule privaten Bildungsdienstleistern öffnen.

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