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Offener Brief an die SP Stadt Bern

am 21. Januar 200830. September 2009
An (sozial)(demokratische)Partei der Stadt Bern

Am Samstag den 19.01.08 ging ich mit gutem Gewissen aber auch mit Rage an die Anti-WEF-Demo. Mit Rage nicht weil ich erneut Krawallen sehen wollte? Nein ich war sauer weil mir eine Demo weggenommen wurde. Eine Demo  in der wir Anti Kapitalistischen Menschen gewaltfrei gegen etwas protestieren können, etwas, dass weder menschlich noch umweltfreundlich ist. Ich sah Genossinnen und Genossen die die Zeitung  «Vorwärts» verteilten. Ich fing an, mit anderen, ein für Sie vielleicht noch bekanntes Lied zu singen. Ein Lied, dass über die  Befreiung einer bestimmten Klasse spricht, vielleicht sagt Ihnen das  noch etwas: «die Internationale». Während des Singens zweier anderer  Lieder  (Bella Ciao und Bandierra Rossa) sahen wir wie die Polizei, gut ausgerüstet, die Demonstranten in kleinen Gruppen einkesselten. Schon  nach kurzer Zeit sahen wir nur noch «Robocops» um uns, die blind die Befehle ihrer Kommandanten befolgten. Schon nach kurzer Zeit wurde unsere kleine Gruppe (25-30 Personen) aufgefordert weiter nach unten d.h. In Richtung Polizeistation zu laufen. Wir sangen wieder, andere Lieder und etwas, dass Sie auch noch vielleicht kennen könnten? Das  ist mehr eine Parole als ein Lied: «Hoch die Internationale Solidarität!» Wir wurden in den eingeschlossenen Vorplatz der Polizeistation gedrängt. Die Polizisten waren so stolz, dass man meinen würde sie hätten hoch gefährliche Terroristen geschnappt und nicht friedliche Demonstranten. Dort warteten wir einige Zeit lang und hatten Zeit einander ein bisschen näher kennen zu lernen unter den ernsten Blicken der Polizisten. Ein Bus, den Bernmobil liebenswürdig bereitstellte, brachte uns in die Schlosshalde wo sich auch eine  Polizeistation befindet. Als sie uns alle in der Zelle gebracht hatten, stand uns eine lange Wartezeit bevor.

Einer hatte zwei Kreiden mitgenommen, so konnten wir Kunst in der Zelle ausüben. Ich  zeichnete einen Hammer und eine Sichel (ist übrigens das Zeichen der Kommunisten/Sozialisten falls ihr es vergessen habt). Zudem fielen mir ein Paar Sätze ein wie «Schlimmer als blind Sein, ist nicht sehen wollen» (Lenin) oder «Seien wir realistisch, versuchen wir das  unmögliche»  (CHE). Vor allem eines schrieb ich: «Wer hat uns  verraten?» Diese Frage ist einfach zu beantworten: Hügli? Nein. Dieser etwas dickbäuchige naive Patriarch kann es definitiv nicht sein. Wenn «10 vor 10» sagen würde, dass morgen eine unbewilligte Gayparade veranstaltet werden würde, würde er glatt das Secret service um Hilfe rufen. Also wer dann? Polizeidirektor Käser? Der kriecht eh hinter seinem Mentor Hügli her. Ja ich weiss es:  «die Sozialdemokraten». Ja! Sie, indem sie Repression rechtfertigen um keine Sitze im Stadtrat zu verlieren, indem sie Repression anwenden wollen um «Sauberkeit und Ordnung» wiederherzustellen (Neue   Bahnhofsordnung), indem sie die Organisation des Anti-WEF als gewalttätig bezeichnen und den Inhalt der Demo als, ich zitiere: «von einem lokalpolitischen Kräftemessen überlagert wird». Item. Ich schrieb es auf die Wand der Zelle. Ich habe übrigens nicht erwähnt was für Leute in der Zelle waren. Einige waren eigentlich in der Stadt um zu shoppen und haben kurz an der Demo vorbei geschaut, andere wollten Kolleginnen und Kollegen treffen, wurden aber auch mitgefangen und zu guter letzt, Leute wie ich, friedliche Demonstranten. Nach vier oder fünf Stunden Haft wurden wir eine/r nach dem anderen freigelassen; nicht ohne eine Körperkontrolle (boxerschorts konnte ich  noch anbehalten) um zu schauen ob wir nichts als unserer Freiheit mit uns trugen.
Wenn sie mir antworten wollen (Bitte mit lieber und nicht mit liebe anfangen) zu dem hier geschriebenen können sie das, sie sollten aber zur Kenntnis nehmen das der Brief sowie die mögliche Antwort auf www.kommunistischejugend.ch veröffentlicht wird.

Cyrille

P.S. Ach bitte unterlassen sie das mit der «ideellen  Unterstützung», das ist noch lächerlicher, als wenn sie nicht unterstützen.

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