Arbeitskampf Kartonfabrik Deisswil – 29. April 2011
Jemand kauft eine Fabrik und entscheidet sich, sie nicht zu betreiben. Eine funktionierende, rentable Kartonfabrik mit einer hoch motivierten Belegschaft, die keinen Karton mehr herstellen darf. Was wie eine erfundene Geschichte anmutet, hat sich im Frühsommer 2010 im bernischen Deisswil genau so abgespielt. Anhand des Beispiels aus Deisswil sollen am Vortrag Möglichkeiten undGrenzen sowohl der offiziellen Gewerkschaftspolitik als auch externer Unterstützungskomitees kritisch diskutiert werden. Schliesslich stellt sich die Frage, wie sich eine gesellschaftliche Mobilisierung gegen Entlassungen und Betriebsschliessungen und für menschenwürdige Arbeits-und Lebensbedingungen organisieren lässt.
Unia von unten? – 6. Mai 2011
Am 16. Februar 2011 haben die Angestellten der Unia-Sektionen Bern und Oberaargau-Emmental ihre Arbeit niedergelegt. Bereits länger andauernde Konflikte zwischen dem Personal und der regionalen (und nationalen) Leitung sind eskaliert. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war die unhaltbare Absetzung des Berner Sektionsleiters Roland Herzog, der von seinen Bekannten „Duke“ genannt wird. Die Streikenden verlangten aber mehr als nur den Rückzug der Absetzung von Duke und die Rücknahme der Verwarnung gegen ein Mitglied der hauseigenen Personalkommission. Am Pranger stand die ganze autoritäre Politik innerhalb der Unia, die von einigen MitarbeiterInnen als „neoliberal“ bezeichnet wurde. „Unia von unten“ heisst die eilig gegründete Bewegung von Unia-Mitgliedern und Mitarbeitern, die sich gegenwärtig noch inhaltlich festigen muss.
Wie verlief der einzigartige Streik innerhalb der Unia? Wie wird sich diese Streikbewegung entwickeln? Welche Lehren können wir jetzt schon aus diesem Streik ziehen? Welche Gewerkschaft wollen wir? Auf diese Fragen sollen an einem kurzen Vortrag mit anschliessender Diskussion mit einigen der Streikenden eingegangen werden.
Studentensyndikalismus im Tessin und Weltgewerkschaftsbund – 13. Mai 2011
Die Studierendenschaft und die SchülerInnen sind in der Schweiz in verschiedenen Verbänden organisiert. Kaum ein Verband vermag es aber wie die SISA (unabhängige Gewerkschaft für StudentInnen und Auszubildende) die SchülerInnen und StudentInnen zu mobilisieren. Denn diese kleine aber starke Organisation konnte schon mehrmals gegen Abbaumassnahmen im Bildungswesen im Tessin mobilisieren. Sie ist Mitbegründerin der „autonomen Tage“ in Tessiner Gymnasien, wo SchülerInnen den Unterricht während dreier Tage selbst gestalten. Die SISA ist auch Mitglied des Weltgewerkschaftsbundes (WGB). Der WGB ist der grösste internationale Gewerkschaftsbund und ist der historische Gewerkschaftsbund, in dem sich kommunistische Gewerkschaften organisieren. Der Gastreferent wird über die Arbeit der SISA sprechen, über seine Teilnahme am Kongress des WGB berichten und die Perspektiven des studentischen Syndikalismus in der Schweiz aufzeigen.
Die Veranstaltungen finden jeweils um 19:00 in der „Baustelle“, Quartiergasse 17, Bern, 1. OG (oberhalb Brasserie Lorraine) statt. Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher und Besucherinnen.