Mehrere Männer haben in Genf fünf junge Frauen zusammengeschlagen. Sie traten ihre Opfer sogar mit Füssen in den Kopf, als sie am Boden lagen. Zwei der Frauen wurden schwer verletzt. Eine fiel ins Koma. In mehreren Orten der Schweiz wurden Proteste gegen die andauerende Gewalt gegen Frauen organisiert. Im Folgenden der Redebeitrag von der Genossin Salomé in Zürich.
Die Entwicklung der Produktivkräfte bedeutete historisch konkret
Die Versklavung von Mensch und Tier, als Maschine, Leibeigene, Prolet
Als Erwerbsquelle waren sie im Besitz des Mannes, auch im Haus war er der Herr
Die Frau kümmerte sich um die Reproduktion, um die Kinder und den Herd
Die Möglichkeit zur Befreiung der Frau bietet sich seit der industriellen Revolution
Als billige Arbeitskraft gebraucht, hatten wir Teil an der gesellschaftlichen Produktion
Heute habe ich das Glück, dass ich zwischen der totalen Abhängigkeit zum Mann
Und -zusätzlich zur Gratisarbeit zu Haus- der Lohnarbeit wählen kann
Laut UN arbeiten Frauen jeden Tag 40min länger
Und verdienen pro Dollar 20 Cent weniger als Männer
Denn ein Grossteil unserer Arbeit bleibt noch unbezahlt
Und wenn sie bezahlt wird, dann nur schlecht
Eine vergesellschaftete Hausarbeit ist drum notwendig
Es ist unser privates und politisches Recht
Man nennt uns das schwache Geschlecht, als ob uns Frauen was fehlt
Die aufgezwungene Abhängigkeit wird zur Minderwertigkeit verdreht
Systematisch erniedrigt, werden wir zur Zielscheibe von Gewalt
Am häufigsten sind die Angreifer Bekannte, Personen denen frau vertraut
Jede 5. von uns erlebt in ihrem Leben physische und/oder sexuelle Gewalt
Und alle 14 Tage wird eine Frau von ihrem Partner ermordet, abgeknallt
Das sind Zahlen der Schweiz, hier war bis 92 Vergewaltigung des Mannes Eherecht
Im patriarchalen Kapitalismus sind wir Frauen die niedere Klasse des Geschlechts
Wir dienen als Vorzeigemodell, geeignet den Herren Tee und Kaffee einzuschenken
Das Hauptinteresse gilt nicht uns, sondern dem Organ zwischen unseren Schenkeln
Nur weil die Gebärmutter Nachkommen produzieren kann
Ist der ihr angehängte Körper nicht Eigentum vom Mann
Die Einzelfamilie und das keusche Leben in Monogamie
Dient der Nachfahrkontrolle der Beisitzenden, der Aristokratie
Wir Frauen sind aber keine Brutkästen zur Inkubation von Erben und Arbeitskräften
Wir entscheiden, ob, wann und mit wem wir tollen Sex zum Spass oder Kinder wollen
Statt der zur Verfügung Stellung von kosten- und gefahrenlosen Verhütungsmitteln
Wagt es die Krankenkasse uns mit hohen Frauenprämien extra zur Kasse zu bitten
Sind wir vor Ohnmacht erstarrt oder wird uns der Fluchtweg versperrt
Heisst es, wir hätten uns falsch angezogen, uns nicht richtig gewehrt
Wenn wir jetzt aufschreien, verspreche ich euch es ist Wut, nicht Hysterie
Denn wir haben wirklich genug von Gleichstellungsversprechen in blosser Theorie
Wir Frauen tragen die Hälfte des Himmels und noch mehr
Genossen, setzt euch im Klassenkampf mit uns zur Wehr
Für unsere Revolution bedarf es Marx und feministischer Munition
Mit unserem Freiheitsstreben bringen wir die Welt zum beben