Heute ist der internationale Tag für Trans Sichtbarkeit. Die Bezeichnung „Trans“ verwenden wir für alle, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, das ihnen bei Geburt zugewiesen wurde. Das umfasst ein breites Spektrum an Geschlechtsidentitäten und bewegt sich oft ausserhalb unserer binären Vorstellung von Mann und Frau.
Kürzlich erst entschied der Bundesrat, einen dritten, geschlechtsneutralen, Eintrag ins Personenregister abzulehnen. Die Begründung: Es sei ein gesellschaftlicher Diskurs notwendig, bevor diese Veränderung vorgenommen wird.
Aber Menschen, die nicht in unser binäres System von Mann und Frau passen existieren schon jetzt. Der passende Geschlechtseintrag ist mehr als nur eine schöne Geste: Er ist ein wichtiger Schritt in der Anerkennung der Leben von genderqueeren Menschen und ein wichtiger Schutz vor Diskriminierung von denjenigen, deren Äusseres nicht in unseren Vorstellungen von Mann und Frau entspricht.
Trans Menschen sind noch immer eine der marginalisiertesten Bevölkerungsgruppen.
Nach einer Erhebung von 2018 liegt die Arbeitslosigkeit von Trans Menschen bei fast 20%, ist also rund fünf Mal höher als der gesamtschweizerische Durchschnitt. Auch der Zugriff zu medizinischer Behandlung, welche oft lebensnotwendig ist, ist erschwert. Trotzdem: Offizielle Erhebungen zu der Diskriminierung von Trans Menschen gibt es in der Schweiz nur wenige – ein grosser Teil des Problems bleibt also Unsichtbar.
Bürgerliche Vorstellungen von Geschlechtsrollen sind veraltet und stimmen nicht mit der Realität unseres Lebens überein. Doch sind sie aus einer Notwendigkeit der Klassengesellschaft erstanden, die dadurch die menschliche Reproduktionsfähigkeit unter Kontrolle gehalten hat, und durch kulturelle Normen die Ausbeutung erleichtert.
Wollen wir also für ein besseres Leben für Trans Menschen kämpfen, dann müssen wir auch für eine Gesellschaft ohne Klassen, also für den Kommunismus, kämpfen!